Historien-Drama zum Lutherjahr in Zusammenarbeit
mit der evangelischen Kirchengemeinde St. Nicolai
Autor: Dieter Forte
Konzertdirektion Landgraf
Regie: Manfred Langner
Darsteller: Carsten Klemm, Armin Jung, Sophie Schmidt u. a.
Seit seiner Uraufführung 1970 in Basel ist dieses Drama ein Welterfolg. Es wurde in neun Sprachen übersetzt, wird aber in Deutschland sehr kontrovers diskutiert, weil es Luther als Spielball der Mächtigen darstellt. Historische Ereignisse aus den Jahren 1514 bis 1525 sind die Grundlage dieses komplexen Dramas. Dieter Forte wertete dazu viele historische Quellen aus. In spannenden Handlungssträngen stellt er Lebensstationen Luthers denen von Kaiser, Papst und Kurfürsten gegenüber, die seine Lehre für ihre machtpolitischen Ziele missbrauchen. Drahtzieher im Hintergrund ist Jakob Fugger, in dessen Bankgeschäfte alle verstrickt sind. Dadurch wird das Stück erschreckend aktuell, denn auch heute liegen den meisten Krisen dieselben Mechanismen der Macht zugrunde, die auf dem Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich beruhen.
Die Handlung: Albrecht von Brandenburg nimmt bei den Fuggern einen Kredit auf, um sich vom Papst die Ernennung zum Erzbischof von Mainz zu erkaufen. Von Einkünften aus dem Ablasshandel will er ihn zurückzahlen. Kurfürst Friedrich von Sachsen erfährt, dass der Ablassprediger Tetzel auch an seine Untertanen Ablässe verkauft und damit seine Einnahmen schmälert. Er beschließt dies zu unterbinden und lässt dazu Luther ermutigen, seine 95 Thesen gegen den Ablass zu veröffentlichen. In dieser Zeit stirbt Kaiser Maximilian. Mit Hilfe von Bestechungsgeldern, die Jakob Fugger aufbringt, wird sein Enkel Karl zum neuen Kaiser gewählt. Danach geht das Gerangel um Luther weiter. Schließlich zwingt Friedrich von Sachsen ihn, standhaft zu bleiben und zieht ihn danach aus dem Verkehr. So wird Luther die Bibelübersetzung ermöglicht. Diese ermutigt wieder Thomas Münzer, die unterdrückten Bauern zu Aufständen aufzurufen…