06.03.2018 – Hexenjagd

Schauspiel von Arthur Miller
Theater für Niedersachsen (TfN)
Inszenierung Bettina Rehm
Darsteller: Moritz Nikolaus Koch, Lilli Meinhardt, Gregor Müller,
Michaela Allendorf u. a.


Die historisch verbürgte Geschichte ereignete sich 1662 im amerikanischen Städtchen Salem. 1953 sah Arthur Miller darin einen Modellfall für die Entstehung staatlichen Terrors. Er übte damit Kritik an der Kommunistenjagd in der McCarthy-Ära. Und auch heute, 2017, ist die Frage aktuell, wie wenig Unsicherheit und Unzufriedenheit nötig ist, um eine Gesellschaft in den Bedrohungs-Wahn zu treiben, ein Wahn, der sich in Hass, Ausgrenzung und Gewalt niederschlägt. Bettina Rehms Inszenierung ist „spannend wie ein Krimi, berührend wie eine Romanze, angsteinflößend wie ein Thriller[…]. Das Publikum leidet und zittert, wenn sich ein Ausweg aus der Endlosschleife der Hysterie wieder zerschlägt. Lang anhaltender Beifall – auch für das absolut überzeugende Ensemble – nach spannenden 140 Minuten Hexenjagd.“ (Hildesheimer Allgemeine Zeitung)


Die Handlung: Einige Mädchen tanzen nachts im Wald und darüber gerät eine fromme Stadt in Aufruhr: Von dunklen Mächten ist die Rede und von Hexerei. Waren die Mädchen nicht nackt, und haben sie nicht Blut getrunken? Der Gouverneur installiert ein Gericht, das Todesurteile verhängen darf. Der rechtschaffene Bauer John Proctor versteht die Welt nicht mehr. Denn er ist sicher, dass Hexerei hier gar nicht in Betracht kommt: Eines der tanzenden Mädchen, Abigail Williams, hat es ihm selbst gesagt. Vor Gericht in die Enge getrieben, dreht Abigail den Spieß um und beschuldigt ihrerseits immer mehr Bürgerinnen und Bürger, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Als sie schließlich auch Johns Frau, Elizabeth, als Hexe denunziert, ist Eifersucht ihr Motiv. Nun kämpft John Proctor nicht nur um die Wahrheit, sondern auch um seine Frau.